13.3.2010 >> Ich habe meinen iMac i5 zwar schon seit ca. zwei Monaten, so ganz recht habe ich mich aber aus verschiedenen Gründen noch nicht an ihn gewöhnen können. Vor allem habe ich auf ein Image gewartet, dass ich nun endlich bekommen habe. Damit steht die Basiskonfiguration, das temporäre Arbeiten hört auf, ich kann mich nun an die Individualisierung meines Rechners machen…


Zweites Problem war (und ist irgendwie…) meine Erwartungshaltung. Warum habe ich mir überhaupt einen Mac gekauft? Ich war ein durchaus nicht unglücklicher Windowsuser. Jahrelange Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Versionen des Betriebssystems härtet ab, macht stark, stumpft ab – wie auch immer…
Ich habe jedenfalls keine großartigen Probleme, habe nicht – wie häufig beschrieben – alle drei Monate das „System platt machen müssen“. Das Softwareangebot ist riesig und ich arbeite mit dem Betriebssystem, das bei weitem den höchsten Marktanteil hat, zumindest noch. Warum also umsteigen? Das sind natürlich mehrere Gründe, die einen veranlassen einen solchen Schritt zu tun. Meine waren u. a.:

  • Ich wollte schon immer mal einen Mac haben
  • Die Hardware soll 1a sein (Was bei dem Preis wohl auch Pflicht ist!)
  • Alle Macuser erzählen, wie einfach, schön, stylish, entspannt, eben wie sensationell das Arbeiten mit dem Mac ist.

Mein alter Windows Rechner ist in die Jahre gekommen und außerdem hat es eben auch finanziell gepasst. Günstige Quelle aufgetan, bestellt, abgeholt, aufgebaut – WOW! Sehr tolles Gerät! Wie schon gesagt – kostet was, ist aber – was die Hardware angeht – wirklich edel! Glücklicherweise hatte mein Arbeitskollege zu dem Zeitpunkt bereits einen iMac gleicher Bauart. Wenn er mir nicht gesagt hätte, wo der Anschalter ist (den er 20 Minuten verzweifelt gesucht hat…), wäre ich schon an dieser Stelle vor die erste Prüfung gestellt worden, ist doch der Schalter auf der Rückseite des Gerätes sehr gekonnt in das Gehäuse integriert.
Ich habe mich dann zurückgelehnt und gewartet… Gewartet worauf? Auf das Wunder! Ich habe auf das Mac-Wunder gewartet und nichts ist passiert. Nun gut, die Qualität der Bilder ist dank des genialen 27er Monitors sensationell, aber sonst? Um es kurz zu machen, es gab erst mal kein Wunder, im Gegenteil. Ohne genau zu wissen, was mich tatsächlich erwartet, habe ich ähnlich wie bei einem Kinobesuch, vor dem mich alle Freunde bereits mit Positivkritik bezüglich des Films einlullen das Gefühl, dass gleich was ganz besonderes passieren muss. Da wird – um beim Vergleich mit dem Kinobesuch zu bleiben – ein toller Film mit soviel Vorschusslorbeeren bedacht, dass ich ihn dann bestenfalls als durchschnittlich empfinde, weil meine Erwartungshaltung so groß ist. So auch mit dem Mac…
Ich musste also erst mal lernen, wie das Betriebssystem überhaut so „tickt“. Vieles ist eben anders, als man das aus der Windowswelt so kennt. Da hatte ich eigentlich schon keinen Bock drauf, direkt einen Anfängerkurs machen zu müssen… Eine weitere Hürde stellen die Tastaturkürzel dar. Das „@“ wird mit der „alt“ und der „L“ Taste geschrieben, nicht mit der Kombination „Alt Gr“ und „Q“, wie ich das jahrelang unter Windows gewöhnt war. Die vergleichbare Kombination bewirkt übrigens beim Mac, dass das gerade geöffnete Programm geschlossen wird – toll! Und so geht das weiter: Screenshot unter Windows >> „Drucken-Taste“, beim Mac – ach lassen wir das, da muss man sich eben völlig umstellen. Das ist ganz besonders toll, wenn man privat mit nem Mac und auf der Arbeit weiter mit Windows arbeitet.
Neben den Problemen vermisst man natürlich die ein oder andere Software, obwohl ich hier doch bis jetzt nicht so große Probleme habe, Photoshop, was ich z. B. häufig nutze, kommt ja aus der Applewelt und zum brennen benutze ich jetzt eben Toast statt Nero. Office ist drauf und die paar Programme, die ich mir angesehen habe, haben bei mir im Übrigen den Eindruck hinterlassen, dass sie sich recht intuitiv bedienbar sind und über nette Funktionen verfügen. Juhu, ich habe was positives entdeckt! iTunes ist immer noch nicht meine erste Wahl, ich finde aber alle Funktionen, die ich so brauche – wenn auch nicht immer gleich…
Soviel zur Vorgeschichte. Ich könnte hier noch ein paar Seite schreiben, aber die Zeilen oben zeigen aus meiner Sicht eindrücklich genug, dass ich mit dem Wechsel nicht von „0 auf 100“ vom Schatten ins Licht getreten bin. Ich habe also jetzt nachdem der Rechner so aufgesetzt ist, wie ich mir das vorstelle, einen Monat veranschlagt, um mir darüber im Klaren zu werden, ob ich ihn dauerhaft behalte und ins Mac Lager wechsele, oder die Kiste danach wieder verkaufe und weiterhin kein unglücklicher Windowsuser bin und erst mal bleibe…

Tag 1

Ich habe eine sehr schöne, externe 1,5 Terrabyte Platte mit meinem Image abgeholt. Die Platte hat mich 140 Euro gekostet. Vor dem Hintergrund, dass sie nicht nur sehr leise ist, ein Display hat, sondern auch über einen Firewire 800 Anschluss verfügt, der viel schnellere Datenüberragung möglich macht als USB 2.0, aus meiner Sicht kein schlechter Preis.Installation des Images: Ich hatte keine Ahnung wie das geht, habe mich kurz erkundigt und eine Ein-Satz-Antwort bekommen. „Beim Start des Rechners „alt“ drücken, die externe Platte booten, Carbon Copy Cloner starten, Quelle und Ziel auswählen, das löschen der Zielpartition bestätigen, 25 Minuten (ca. 60 GB Installation) warten – fertig“. Stimmt! Einfacher geht es nicht mehr! Nach dem ersten Start erst mal umsehen. Bluetooth Maus und Tastatur, Drucker erkannt. Internet über LAN – spielt, Netzwerkfestplatte zwar erkannt, aber keine Verbindung möglich, egal. Erst mal Firefox einrichten und ein paar Systemeinstellungen vornehmen. Das Dock, Spaces, Expose einstellen, Maus auf Linkshänderbetrieb umstellen und so, was man eben erst mal so macht. Hat alles länger gedauert, als es sich hier so liest, also irgendwann ab ins Bett!

Tag 2
Netzwerkfestplatte ohne größere Schwierigkeiten angeschlossen. Gerade werden 328 GB Musik auf den Mac übertragen. Schön doof, hätte ich direkt anschließen sollen, wäre bestimmt schneller gegangen, als über das Netzwerk. Habe gerade ein Programm entdeckt, das mir scheinbar Zugriffsmöglichkeit auf NTFS formatierte Datenträger gibt – gleich mal ausprobieren. Genau an der Stelle ist mir Word abgeschossen und wurde automatisch geschlossen. Klar, stabiler als Windows (-: Also diesen Absatz neu schreiben, der war nicht gespeichert… So, erst mal Pause – und vorher schön speichern…
Gerade versucht, meinen alten Windows PC über das Netzwerk zu erreichen. 15 Minuten – wäre wahrscheinlich schneller gegangen, wenn ich Ahnung von Netzwerken hätte…

Tag 3
Übertrage weiter Daten von meinem Windowsrechner auf den Mac und bin derweil in einer Mac-Fibel auf der Suche nach kleinen Tipps & Tricks, ansonsten alles ruhig… (-;

Tag 4
Schlage mich gerade mal wieder mit iTunes rum. Na gut, das hätte mir auch mit Windows passieren können, wenn ich dort iTunes benutzt hätte (-;
Leider will es mir nicht gelingen, Songs in eine Wiedergabeliste zu nehmen oder einfach nur abzuspielen ohne, dass sie gleich in meiner Medienbibliothek verankert sind. Die läuft mir aufgrund der vielen unterschiedlichen Artikel und Interpreten einfach zu voll… Vielleicht habe ich auch einfach noch nicht die richtigen Einstellungen gefunden?!

Tag 5
Erst spät wieder da und wenig Lust, noch was Produktives zu machen…Habe heute von einem sehr nette “Facebookfreund” folgenden Link bekommen: http://www.mupromo.com/?ref=7963
Habe mir den Trailer angesehen. Macht alles eine sehr muckeligen und innovativen Eindruck. Ich stelle mir jetzt bewußt nicht die Frage, ob es das für Windows auch gibt…
So, jetzt noch Musik hören und ein wenig lesen. Ansonsten hat mich heute einfach die Tatsache erstaunt, dass man als Macuser irgendwie häufig in Diskussionen um die Gewissensfrage “Mac ja oder nein” verstrickt wird. Hab’ ich gar keinen Bock drauf, weil ich mir die Frage ja selbst noch nicht so richtig beantworten kann, na ja…
Nachtrag: Höre gerade Musik, die sich genauso gut wie auf nem Windowsrechner anhört… Pluspunkt?

Schon Tag 9? Wie auch immer… (22.3.2010)
Ich komme klar, fühle mich allerdings alles andere aus “zuhause” und Kleinigkeiten nerven… Gerade mal wieder iTunes -  Neben der Tatsache, dass jedes Lied, dass ich über iTunes höre direkt indexiert wird (was für mich schon fast ein K.O. Kriterium für iTunes und den Mac ist…) suche ich Songs von “Big Big Train”, leider nicht indexiert, da die iD3Tags nicht sauber vergeben wurden, der Name der Band fehlt. Frage: wo finde ich bei iTunes die Songs, die keinen Interpreten haben? Man zweifelt ja leider immer zuerst an sich selbst…
Vermisse Winamp, oder gibt es das auch für den Mac? Gleich mal nachsehen, das würde meine Probleme lösen. iTunes wirkt auf mich irgendwie steril und bevormundend, was mich an unsere doofe Nachbarin erinnert )-:

Ach ja: Windows läuft über VMware Fusion sowas von unerträglich langsam… Gibt es eigentlich Windows Rechner, wo eine OS Emulation läuft? Ich glaube nicht…

Doof ist ja auch, das ich als Windowsuser ständig über den Mac meckere – ich müsste mal mit einem Macuser rede, der auf Windows umsteigen WOLLTE! hat der iPhoto, den Finder oder Garage Band vermisst? Ich vermute schon…

Tag 18
Nix weiter zu berichten. Da ich fast ausschließlich mit dem Browser arbeite, gibt es nichts, was positiv oder negativ auffällt. Ich muss mal anfangen fette Aktionen mit Videosschnitt und sowas zu starten, ansonsten lohnt sich son teuer Rechner ja gar nicht…

11. April 2010
Eigentlich bin ich mit dem Monat soweit durch und muss mich entscheiden, ob ich den iMac behalte oder nicht. Hmmm, obwohl ich eigentlich nicht viel schlauer bin, als vor einem Monat. Was daran liegt, dass ich kaum am Rechner gesessen habe. Heute war das mal wieder anders, da habe ich versucht, das Media Center für unsere Wii auf dem Mac zu installieren. Klar, reine Windows Software, aber wofür habe ich denn XP über VMware auf meinem Mac? Also Programm installiert, hat alles gut geklappt. Das Sorfwareupdate hat das Programm dann allerdings sofort wieder geschlossen. Na gut, dann eben ohne das Update…

Nächster Schritt, Daten indexieren. Leider zeigt mir Windows nur die Daten, die in der Emulation laufen. Na gut, ich habe also erst mal aus Windows versucht, eine Netzwerkverbindung mit einer externen Festlatte herzustellen – geht mal nicht soeben. Um herauszubekommen, wie ich einen Backslash mit meiner blöden kleinen Bluetooth-Tastatur eingebe, musste ich erst wieder im Internet nachsehen! “Hochstelltaste”, “Alt” und die “7″ – eine fast schon logische Kombination grrrr… Das funktionierte aber trotzdem nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Nächster Versuch: Ich habe nachgelesen, dass ich meine Macdaten über VMware natürlich auch in der XP-Emulation im Zugriff habe. Waren nur drei Klicks, die Indexierung in der Wii-Software läuft.

Jetzt schlage ich mich gerade mit Lightroom rum, das macht auch nur bedingt das, was ich will, was aber wohl an der Software und nicht am Mac liegt.

Wie es aussieht, werde ich den Mac wohl behalten! Das liegt aus meiner Sicht nicht daran, dass die Macwelt besser als die Windows Welt funktioniert – das tut sie m.E. nicht! Apple ist einfach anders nicht besser! Eher ist es so, dass ich ein Stück weit zu faul bin, den iMac wieder zu verkaufen und daran, dass scheinbar einiges an Zubehör für Homerecording (was ich schon seit längerer Zeit vor hatte) als kommende Geburtstagsgeschenke gekauft sind… Schenkt man übrigens den Menschen, die wie ich Spätumsteiger sind, Glauben, wird es etwa ein halbes Jahr dauern, bis ich mich mit dem System “abgefunden” habe. Danach kommt eine Phase der Annäherung, die dazu führt, dass ich mich mit dem System anfreunde und irgendwann einen Glückseeligkeitsgrad von 1-100% haben werde…

Ich bin mir aber doch sehr sicher, dass – wie immer das für mich ausgeht – ich keiner dieser “Stevie-Jünger” werde!!! Ich werde nicht von “wir” reden und ich werde Herrn Jobs auch nicht einfach duzen! Im Gegenteil: Ich betrachte auch Apple mit einer gehörigen Portion Argwohn, ist doch die Geschäftspolitik klar als eine erkennbar, die nach dem Motto “friss oder stirb” – Hauptsache alles läuft wie Apple das will, funktioniert… Damit sind die aus meiner Sicht keinen Deut besser, als Windows oder Google!

Was bleibt, ist eine gewisse Ernüchterung…

4 Kommentare zu „Mein Mac-Umsteiger-Tagebuch“

  • SwitchMe sagt:

    Hallo, netter Bericht. Ich habe mir das mit der Mac-Tastatur und dem komischen Mauszeiger erspart, in dem ich eine Cherry-Tastatur an den Mac angeschlossen, und ein Programm installiert habe, dass den Mauszeiger so reagieren lässt wie unter Windows. Somit braucht man sich schon mal in den 2 nervigsten Switcher-Punkten nicht umstellen.

    Ich habe 15 Jahre Windows genutzt… Image/Backup nach 6 Monaten System plattmachen, frisches Image aufspielen, Treiberprobleme mit Direkt X, Abstürze, Ruckeln, usw.

    Beim Videoschnitt hatte ich dann die Schnauze voll (entnervt), dann switch zum Mac… seit dem endlich relaxed, weil mich das System nicht mehr nervt und die Programme/Spiele so funktionieren wie sie sollen :)

  • Frank sagt:

    Hi Oyo, behälst Du eigentlich den Überblick, wo Du überall etwas veröffentlichst? Mir ist es heute schwer gefallen, Dich über Deine Website, twitter, posterouts… zu verfolgen….

    schöner Artikel über Deine Mac-Erfahrung….geht aber irgendwie nicht weiter (oder hast Du dat Dingen wieder verkauft?). Die fehlende ENTF-Taste an der Mac-Tastatur kannst Du übrigens mit Fn + Backspace auch auf dem Mac nutzen.

    CU

    Frank

  • admin sagt:

    Mein lieber Frank…

    Erwischt! Tatsächlich ist bei genauer Betrachtung nicht unbedingt zu erkennen, wo meine favorisierte Veröffentlichkeitsplattform ist. Da denke ich jetzt mal ersthaft drüber nach…

    Was den Mac angeht: Ich arbeite damit, aber lieb gewonnen habe ich ihn nicht. Es gibt bei allem Wohlwollen auch niemanden, der mir ernsthafte Vorteile von Mac OS aufzeigen konnte. Die Hardware ist ansonsten gut…

    Ich nehme mir jetzt mal vor, noch etwas abschließendes zu meinem iMac zu schreiben. Das wird allerdings keine Kaufempfehlung werde – und ich kann das jetzt wirklich beurteilen und gehe da auch echt wertfrei ran…

    iPhone und iPad – Daumen hoch, aber nen Rechner oder ein Notebook von Apple – echter Blödsinn, wirklich…

  • Karin sagt:

    Hallo Frank:
    Ich habe auch so ein MAc, und verstehe die Probleme die du hier erzählst…

    Viel Erfolg und danke für den Blog

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