Tja, ich mache was mit Büchern – ich lese sie nicht!
Nicht, dass ich nicht lese, im Gegenteil! Ich lese irre viel, aber Bücher, Bücher lese ich nicht – genau betrachtet… Zumindest nicht solche Bücher, die man liest, wenn man Bücher liest und da meine ich wiederum keine Sachbücher, die ich aus dienstlicher Notwendigkeit oder aus nachvollziehbarem Interesse lese, wie „Wartung und Reparatur der Honda Africa Twin“. Ich meine Bücher, die ich aus Lust, aus Leidenschaft und mit Inbrunst lese. Bücher, die ich verschlinge. Die, die einem rote Augen bescheren, weil man sie nicht weglegen kann, Bücher die man – wie neulich noch bei einem Freund gesehen – in der größten Hektik im Stehen liest – auf dem Weg zum Kaffeeautomaten im Büro, oder wie in dem Fall, beim Aufbau der Instrumente kurz vor einem Auftritt!
In die Geschichte versinken, ja – das funktioniert auch heute noch – wer hätte das gedacht. Die schier unerschöpflichen multimedialen Möglichkeiten haben das „richtige“ Buch bis heute nicht kaputt gekriegt – was ich auch als Nichtleser mehr als hervorragend finde!
Es mangelt mir übrigens auch nicht an Büchern. Ich habe genug, die ich noch lesen könnte (obwohl man ja nie genug Bücher haben kann…) Eigentlich warten sie nur drauf gelesen zu werden. Aber, ich lese ja eigentlich nicht…
Ich finde das Lesen übrigens nicht nur wegen des Lesens toll, ne, mich beeindrucken auch die Leser, die in der Eisenbahn, im Stau oder nach Feierabend im Garten in den Sonnenuntergang hinein lesen. Ach, da wünschte ich mir so manches Mal, ich wäre Leser. Ich könnte in Kisten mit Sonderangeboten in Buchläden oder auf dem Flohmarkt stöbern. Oder gar im Urlaub über das ein oder andere Schätzchen in der unbelebten Seitenstraße von Florenz in dem urigen Antiquariat stolpern. All das bleibt mir als Nichtleser natürlich vorenthalten…
Und trotzdem – um zum eigentlichen Thema zu gelangen – schlummert auch in mir der Wunsch, irgendwann einmal ein Buch zu schreiben. Ist das nicht verrückt?! Angeregt durch den tollen Artikel von Kerstin Hoffmann ist mir wieder eingefallen, was lange schon latent in mir schlummert: Ich glaube, ich bin tief in meinem Herzen ein Schriftsteller! (-; Wenn ich versuchen die Fragen, die Kerstin Hoffmann in ihrer schonungslosen Sicht der Möchtegern-Autoren-Spiegelvorhaltung aufwirft zu beleuchten, kommen ich für mich zwar max. nur auf 13,5 von 100 Punkten, aber das Potential ist doch gefühlt da (-;
Höchstwahrscheinlich geht es mir so, wie Hunderten von kleinen Mädchen, die bei DSDS vorsingen, weil sie tatsächlich glauben, das sie das Zeug zum Superstar haben, nur weil sie bei Singstar überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben. Vielleicht ist es aber auch bei mir gerade anders und ich werde ein großer Star, weil die Lebewesen da draußen im Universum meine einfühlsame Schreibe lieben werden…
Überhaut weiß ich, dass ich mit einem Kinderbuch beginnen muss, das ist meine Bestimmung! Glaube ich zumindest… Vielleicht – aber auch nur ganz vielleicht, lese ich nach Jahren überhaupt erst mal wieder ein „richtiges“ Buch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein Buch auch heute noch vermag, wenn es gut ist. Dich zu verzaubern, dich mitzunehmen in eine andere Welt, dich alles ringsherum vergessen zu lassen, oder einfach nur, dir einen schönen Moment zu schenken…
Morgen fange ich wieder an ein Buch zu lesen – versprochen!
Nur Mut!
Wenn man sich heute so alles ansieht, wer alles ein Buch schreibt und eigentlich genau dies nicht tun sollte, kann man nur den Kopf schütteln.
Da kann ein wohlbesonnenes Werk nur positiv heraus stechen