Ein sehr extremes Beispiel für nicht nachvollziehbaren Sammelwahn bei Twitter ist Saieua_Mahulda.
Stand 29. Juli 2009, 16:13 Uhr MEZ hat die “Gute” 8,927 Follower und folgt selbst 7,983 Leuten. Ein sehr gesundes Verhältnis, sieht man mal von der Tatsache ab, dass die kleine Saieua_Mahulda bis dato nicht ein einziges Wort geschrieben hat…
Was sich die Gründe der 8,927 Leute, die sich mit ihr vernetzt haben?
- Die süße kleine Nase von der keiner weiß, ob sie überhaupt der Betreiberin des Accounts gehört?
- Die Hoffnung, dass hier eine Fundgrube interessanter Beiträge zu erwarten ist, weil Saieua_Mahulda vermeintlich erst eine bombastische Anzahl von Lesern sammelt, bevor sie anfängt die eigene Lehre in die Welt zu posaunen?
- Spaß daran, Teil einer Wette oder eines Experiments zu sein – Wie viel Follwer kann ich generieren, ohne ein Wort zu schreiben?
- Mitleid?
- Freundlichkeit?
- Gleichgültigkeit?
Natürlich kann ich es nicht wissen, ein jeder wird seine Gründe haben… Aber trotzdem – ich vermute, dass die sich viele Follower einfach über die Ruhe, die Saieua_Mahulda mit ihren Beiträgen ausstrahlt, freuen. Endliche ein wenig Beschaulichkeit in der ach so hektischen Social Media Welt, wo permanent Beiträge reinkommen, die gescannt, gefiltert und aufgesaugt werden wollen. Heute hat ja jeder seine eigene Nachrichtenzentrale Zuhause, im Büro und zur Not auch immer mobil dabei …
Darüber, wie ich mit meinen Followern umgehen sollte, dass ich sie mit Respekt behandele, mir Mühe gebe usw. ist schon an anderer Stelle viel geschrieben worden. Wer Interesse an dem Thema hat, dem sei beispielsweise ein Artikel von Kerstin Hoffmann auf ihrem Blog http://www.kerstin-hoffmann.de/pr-doktor empfohlen.
Jenseits davon stelle ich mir ganz persönlich aber wieder mal die Frage: Was ist das was du da hast denn eigentlich Wert? Wie kalkulierbar ist solch ein Netzwerk. Und da sind wir dann doch wieder bei dem Thema der Follower-Pflege! Wenn ich es ernst nehme, muss ich Zeit investieren um meine Datenbestände zu überprüfen. Wem folge ich und warum? Ich muss genau hinsehen, sorgsam auswählen und von Zeit zu Zeit nacharbeiten. Es gibt 1001 Möglichkeit Kontaktdaten zu hegen und zu pflegen. Auch zu dem Thema empfehle ich einen Blick auf die Website von Kerstin Hoffmann.
Ich nehme mir jedenfalls täglich aufs neue vor, sorgsamer mit meinen Kontakten umzugehen, aber auch ehrlicher. Also muss ich auch mal Verbindungen, die aus meiner Sicht nichts wert sind kappen. Und da fange ich gleich mal mit Saieua_Mahulda an, die hat dann ja immer noch genug Follower (-;
Hey Oyo,
eine gute Frage, mit der ich mich ja auch schonmal am Rande befasst habe (siehe http://www.jan-schnitzler.info/?p=71 ). Manche Leute scheinen eben zu glauben, dass die Anzahl der Follower ein echtes Qualitätsmerkmal wäre.
Ist es aber nicht, es ist noch nichtmal ein ernst zu nehmendes Quantitätsmerkmal, und zwar genau aus den Gründen, die Du gerade aufgeführt hast.
Da wir aber in einer eher oberflächlich geprägten Welt leben, macht diese Erkenntnis nicht allzuviel aus.
Apropos Oberflächlichkeit: Aus den Niederlanden kommt ein unglaublich sinnvolles Twitter-Tool, mit dem man die Twitter-ähm-Phallus-Länge berechnen kann. Ich komme auf unglaubliche 8,2 cm, die Stadt Duisburg mit ihrem Twitteraccount @duisburg_de immerhin auf wahnsinnige 17,1 cm. Das hat doch wohl mal Aussagekraft, oder?
Für die, die es nicht sein lassen können, hier die Adresse: http://www.epenis.nl/
Dir noch einen schönen Urlaub.
Virtuelle Grüße,
JanEMann
Mit der Follower-Pflege ist es ähnlich wie mit den XING-Kontakten. Die wollen auch gepflegt werden. Ich habe mich in letzter Zeit selbst dabei ertappt wie ich den ein oder anderen Kontakt gelöscht habe, einfach weil er nicht mehr aktuell war oder “Früchte trug”.
Das Prinzip versuche ich bei Twitter aufrecht zu erhalten. Obwohl ich schon auch dazu sagen muss, dass zu Anfang der Drang nach ein paar Kontakten oder Follower da ist/war. Doch das gibt sich (bei mir) mit der Zeit.